Mittwoch, 22. Dezember 2010

Leben in der Fülle des Seins

Die Ganzheit wächst mit jedem Tag.
Immer mehr erscheint das Ego nur noch als ein Hauch, ein Rest von Ahnung in der unendlichen Fülle, der Ganzheit der Existenz, eine Erinnerung an frühere Zeiten.

Der innere Umbau geht jeden Tag weiter. Ich beobachte das mit Interesse, bin manchmal erfreut und überrascht, wenn etwas Neues auftaucht, eine neue Wahrnehmung, eine neue Erkenntnis.
Heute bemerkte ich, welche Bewegungen in mir enstehen, wenn ich auf alte Bekannte, auf Freunde treffe und mich intensiv mit ihnen unterhalte, Probleme diskutiere und Lösungen zu finden versuche.

Wenn ich anderen Menschen begegne, spüre ich in mir die Gewohnheit, dass ich auf eine bestimmte Art und Weise innerlich auf sie reagiere. Ich merke, dass ich etwas von ihnen will, dass ich eine bestimmte Vorstellung davon habe, wie sie sein sollten und dass ich es auch gern hätte, dass sie so sind.
Dann merke ich, dass da nicht wirklich jemand ist, der diese Gewohnheit hat. Ich kann niemanden identifizieren, der das wirklich will. Ich beobachte mich dabei, wie ich diesen inneren Strömungen zuschaue.
Sie kommen und sie gehen wieder, und ich weiß, dass sie vor nicht langer Zeit das waren, was mich ausgemacht hat, was ich als ICH bezeichnet habe. All diese Wünsche, diese Antriebe, diese Vorstellungen, die mich zum Handeln angetrieben haben.

Sie schwirren wie ein heimatloser Geist durch meinen Innenraum, nur eine wohlbekannte Idee aus alten Zeiten.
Maya, Einbildung sagen die Inder. Ich habe mich früher immer gefragt, wie die Inder die Realität als Maya bezeichnen können. Als Täuschung.
Für mich war die Realität alles, was ich hatte und für die Menschen, die ich kenne auch.
Wie sollte das alles Maya sein?
Jetzt verstehe ich das besser.

Wenn ich andere Menschen treffe und mit ihnen rede, merke ich in mir, dass ich bestimmte Vorstellungen von diesen Menschen habe. Ich wünsche mir etwas von ihnen, möchte, dass sie sich in einer mir genehmen Art und Weise verhalten usw. Das war früher auch schon so. Da hat sich nichts geändert.
Neu in mir ist die Wahrnehmung, dass ich das Gefühl habe, dass nichts geändert werden muss oder kann. Alles ist so wie es ist. Es ist kein richtig oder falsch dabei, sondern nur das Gefühl von OK. Es ist absolut richtig so, wie es ist. Es ist keine Idee da, das da irgendwas irgendwie anders sein sollte.
Es laufen also 2 Filme gleichzeitig ab. Der eine Film läuft in dem Anderen.
ich habe das Gefühl, dass sich nichts mehr ändert, selbst wenn ich mir wünsche, dass es sich ändern soll und es dann auch eintritt. Ich empfinde das nicht mehr als Änderung. Es ist wie ein Hauch in dem Gefühl des Unveränderlichen.

Das Unveränderliche fließt in die veränderbare Späre des Lebens ein. Als würden die Spielregeln in einem laufenden Spiel ganz sanft geändert werden. Das Spiel läut weiter, ständig ändert sich etwas, aber es ist kein Gefühl mehr da von Veränderung. Es fühlt sich an, als hätte sich nichts verändert.
Früher war es mir sehr wichtig zu fühlen, dass sich etwas verändert, weiterentwickelt, meinen Plänen entsprechend läuft. Ich trete auch heute noch vehement für meine Ideen ein, für meine Ziele usw. Aber ich habe nicht mehr das Gefühl, dass sich etwas verändert. Es ist nur eine andere Wahrnehmung, es ist vom Gefühl her keine Änderung der Realität.

Und das ist das Neue, das sich bestimmt komisch anhört.

Die Veränderung ist eine Qualität, ein Merkmal des Unveränderlichen geworden. Ein Ausdruck des Unveränderlichen. Eine Form.
Früher war es die einzige Realität, die ich hatte und die ich kannte. An der ich mich festgehalten habe, an der ich mein ganzes Leben ausgerichtet habe.

Das hat sich jetzt offensichtlich geändert.

Die Unendlichkeit ist aufgetaucht

Ich merke, dass es mir schwer fällt Worte zu finden für das, was sich in mir tut.
Ich habe in der letzten Zeit mehre Erfahrungsberichte geschrieben und nicht veröffentlicht, weil sie mir nicht schlüssig und verständlich erschienen.
Es fällt mir leichter meine Erfahrungen in einer direkten Unterhaltung mit jemandem zu beschreiben. Ich kann dann Worte wählen, die dem gemeinsamen Erfahrungsschatz entspringen und mich dadurch besser verständlich machen. Ich kann einen gemeinsamen Kontext herstellen, der das Erklären und Verstehen erleichtert.
Was ich hier erklären will, sind innere Erfahrungen, die ich jeden Tag mache. Erfahrungen einer Realität, die so überwältigend ist, so invasiv, so überzeugend und schlüssig, dass nichts anderes mehr übrigbleibt.
Alles wird aufgelöst, integriert in diese Realität, alles war schon immer da drinnen, ich habe das nur nicht gesehen, weil ich es ausgeblendet hatte.
Es bringt nichts zu sagen, dass nichts Anderes mehr existiert als diese Realität, da alles diese Realität ist - und es ist schwer, das zu beschreiben.

Normalerweise erfährt man all die Dinge des täglichen Lebens und identifiziert sich mit ihnen. Das geschieht unbewusst und automatisch und ist im Grunde nicht weiter der Rede wert, weil es so völlig normal ist.
Was passiert bei dieser Identifikation?
Wir benutzen all unsere Erfahrungen als Bestätigung unseres Weltbildes, und wir steuern und manipulieren das so, dass es da auch hineinpasst.
Ich erfahre jetzt aber genau diesen Vorgang anders. Gab es bisher nichts anderes als diese normale Art der Wahrnehmung, so gibt es jetzt einen Bezugsrahmen, einen Horizont, in den das Ganze eingebettet ist, wodurch die Art der Erfahrung sich ändert. Das ist kein intellektueller Rahmen.
Ich nehme immer noch alles wahr wie bisher, mache alles, was getan werden muss, wie immer, aber merke, dass sich etwas grundlegend geändert hat.
Was ist das für eine Veränderung?
Es fühlt sich an, als würde man sein normales Leben nicht mehr im Außen erfahren, als äußere Realität, sondern im Inneren, als innere Realität. Das Leben spielt sich im Inneren ab, nicht im Äußeren. Es gibt kein Äußeres mehr, das nicht in den Innenraum gerutscht wäre.
Es fühlt sich an, wie Gedanken, wie Bilder, wie Gefühle. Es sind nur noch ganz zarte Bilder, gar nicht mehr richtig zu fassen. Sie kommen und sie gehen, es ist ein ewiger Wechsel.
Was jetzt bei mir neu ist, ist dass dieses Unbewegliche aufgetaucht ist.
Die ewige Veränderung, diese dauernde Bewegung ist nur noch eine Qualität des Unbeweglichen. Eine Sichtweise auf das Unbewegliche, Ewige, Unendliche.
Wenn das Unendliche nicht in der eigenen Wahrnehmung ist, ist die Bewegung die einzige Realität. Sie ist ja auch real. Als Ausdruck des Unbeweglichen. Als Teil des Ganzen. Nicht für sich allein.
Sie hat für sich allein keine Realität, weil es sie nicht für sich alleine gibt.

Erleuchtung und das Ego

Hat man eigentlich ein Ego, wenn man erleuchtet ist?
Denn irgendwer ist man ja, auch wenn alle Bindung aufgelöst ist. Und irgend ein Selbstbild hat man ja auch in den Weiten der Unendlichkeit von sich selbst.

Das waren so meine Gedanken heute morgen beim Aufwachen.

Ich bin der Meinung, dass es kein Problem ist, wenn man von sich selbst sagt: ICH bin...

Jede Unterhaltung und alle Arbeit des Tages läuft immer wieder auf dieses Ich hinaus und nimmt Bezug darauf. Ich will dies und das machen, ich habe Hunger und Durst, ich will spazieren gehen, ich arbeite usw. Wie die innere Gefühlslage dabei ist, ist im Grunde egal. Denn ob ich mich als begrenzt und leidend empfinde, oder als unbegrenzt und blissig. Da ist eine Instanz, die das sagt und empfindet und sicher weiß, dass das so ist, wie es ist.
Ich bin...

Was ist dann dieses Ego, dieses "erleuchtete" Ego? Klingt das nicht komisch? Sollte das nicht verschwunden sein, das Ich, das Ego, der persönliche Bezug? Sollte der sich nicht aufgelöst haben in den Weiten der Unendlichkeit?
Ja, das hat er. Die Bindung an das, was vorher vom Gefühl her das Persönliche war, ist weg, das Ego hat sich aufgelöst.

Ich hatte mein Leben lang ein Bild von mir selbst. Und mit diesem Bild hatte ich mich identifiziert. Womit sonst? Dieses Bild war selbst erschaffen und durch so viele Einflüsse wie nur denkbar beeinflusst. Einflüsse von Innen und Außen. Alles war eingewoben worden in dieses Bild von mir selbst, das mich mit kleineren Änderungen mein Leben lang begleitet hat und mir immer ein sicherer Hafen war. Das war meine Persönlichkeit, mein Charakter. So war ich nun mal, und wenn ich etwas dazugelernt hatte, wurde das neu erworbene Wissen einfach eingebaut in diese Struktur.

Was ist nun eigentlich mit mir passiert, wenn ich sage, das Ich, das Ego ist weg, ist verschwunden?

Diese Transformation, diese allmähliche Veränderung, die durch die lange Zeit der Praxis schrittweise aufgetreten ist, hat natürlich auch schrittweise mein Selbstbild verändert. Dieser "letzte" Schritt, den ich Erleuchtung genannt habe, war insofern auch nur ein weiterer Schritt in dieser Entwicklung.
Was ist nun das Besondere bei diesem Schritt? Warum tritt dieses Gefühl auf, das Ego, verloren zu haben, wenn doch ganz offensichtlich dieser Mensch, der ich bin, immer noch da ist? Was wird transformiert, was hat sich so grundlegend verändert, dass hier von einem veränderten Bewusstseinszustand und nicht nur von einer weiteren Veränderung gesprochen wird? Was sind die Kennzeichen dafür, und ist das eigentlich etwas Besonderes, etwas das erwähnenswert ist?

Das Ego, das normalerweise immer als die eigene Persönlichkeit wahrgenommen wird, löst sich vollständig in der Wahrnehmung der Unendlichkeit auf und kehrt als wahrnehmbare Struktur und Identität nicht mehr auf.
Das ist die eigentliche Änderung. Das eigene Innere wird als ein unbegrenzter, freier Raum wahrgenommen in den hinein sich die Gefühle all der großen und kleinen Sensationen auflösen.
Alles läuft ab, wie bisher, findet aber nicht mehr diesen Bezug zu dieser Persönlichkeitskonstruktion, der man sein Leben lang vertraut hat. Das ist am Anfang durchaus ungewohnt, da es sich aber sehr schlüssig anfühlt, vermisst man nichts.

Das kleine Ich hat sich aufgelöst in dem großen Sein, das die Unendlichkeit ist und nun als Ich empfunden wird. Und dieses große Ich weiß um all das, was geschieht Bescheid, so dass weiterhin ein Gefühl vorhanden ist von: ICH bin...

Diese beobachtende Instanz ist weiterhin vorhanden. Ich kann mich selbst beobachten, und wenn ich das tue, löst sich alles in der Unendlichkeit auf. Das umfasst auch meine Befindlichkeiten, meine Wünsche, mein Körper, meine Umgebung, alles, was ich wahrnehme.
Ich nehme mich quasi selbst war, wenn ich irgendetwas wahrnehme. Es ist da kein Gefühl von Trennung. Wie auch, wenn das Sein sich selbst als Sein wahrnimmt?

Die Wahrnehmung startet in der Unendlichkeit, beschäftigt sich mit all den verschiedenen inneren und äußeren Manifestationen, die sie aus sich selbst heraus geschaffen hat und endet wieder in der Unendlichkeit bei sich selbst. Das ist wie eine Wahrnehmung in einem ewigen Kreis. Da ist nichts außerhalb des Kreises, weil alles schon immer da war und immer da sein wird. Von der Unendlichkeit bis in die Unendlichkeit.

Das ist das, was und wie ich wahrnehme.

Diese ganz natürlichen Schritte der Bewusstseinsentwicklung stehen jedem Menschen offen, der sich intensiv seiner Praxis widmet und der Interesse daran hat.
Das hat nicht jeder, weil viele Menschen sich einfach so wie sie sind in ihrer Haut wohl fühlen. Und selbst wenn das nicht so ist, kommt nicht jeder Mensch gleich auf die Idee etwas an sich selbst, an seinem Selbstbild zu ändern. In der Regel wird man versuchen an seiner Außenwelt, an seinen Beziehungen etwas zu verändern, bis man wieder zufrieden ist.

Dieses ominöse Ego, dieses Selbstbild existiert bei mir heute nicht mehr. Es hat sich vollständig aufgelöst und dabei alles, was wir Schatten nennen, gleich mit in die Unendlichkeit gezogen.

Wir lebt es sich ohne dieses alte Selbstbild?

Ganz gut. Wenn ich mich selbst betrachte, innerlich, also auf das acht gebe, was in mir passiert, dann ist da natürlich etwas. Und dieses Etwas ist diese Stille, diese unendliche Weite, man könnte auch Nichts sagen, in dem Alles drin ist, weil es sich unmanifestiert anfühlt, und die gefühlte Qualität ist Liebe und Bliss.

Insofern ist das auch ein Selbstbild, und ich habe es mir auch selbst "geschaffen" durch meine lebenslange Praxis, aber es fühlt sich nicht an, als wenn ich mit meinem kleinen Ego mir das erschaffen habe, sondern als wenn ich von dieser großen Unendlichkeit erschaffen worden bin.

Ich bin Das...

Es ist, als wenn ich 2 Perspektiven auf einmal hätte, einmal aus der Sicht der Unendlichkeit, wo mein kleines Ego drin verschwunden ist und einmal aus der Sicht des Menschen, der ich im Alltag immer bin, wo der Blick nach Innen sofort in der Unendlichkeit landet und auch wieder das Gefühl da ist: Ich bin Das...

Aus der Sicht der Unendlichkeit gibt es keine Beschränkungen und Begrenzungen, weil auch die in ihr enthalten sind. Aus der eingeschränkten Perspektive der Begrenztheit ist der Blick in die Unendlichkeit ein Wunder und eigentlich unbeschreibar. Das ist alles.

Wir können als Menschen nicht nur beide Perspektiven nacheinander einnehmen, sondern auch als einen einzigartigen Bewusstseinszustand gleichzeitig erleben, leben, sein.
Und das ist das eigentlich Besondere an diesem neuen Bewusstseinszustand.

Selbstliebe und Geliebtwerden

Ich habe heute morgen gemerkt, dass Selbstliebe in seiner vollendeten Form das Gefühl ist, dass ich geliebt werde.
Ich fühle mich geliebt. Und dieses Geliebtsein geht nicht nur von einem anderen Menschen oder meiner Familie aus, wie man denken würde.
Es ist verbunden mit dem Bewusstsein der Existenz.
Ich fühle mich geliebt, einfach so, einfach aus meinem Sein heraus, in meinem SoSein.
Wenn ich die geliebten Menschen um mich herum betrachte, fühle ich mich durch sie geliebt.
Wenn ich fremde Menschen betrachte, fühle ich mich durch sie geliebt.
Wenn ich meine Hunde betrachte, auch.
Beliebige Gegenstände um mich herum, auch.
Selbst mein Zahnschmerz, der gerade wieder tobt gibt mir das Gefühl geliebt zu werden.
Ich weiß, jetzt wird es komisch, es ist aber so.
Dieses Gefühl geliebt zu werden, sich geliebt zu fühlen, scheint ein Seinszustand und für mich ein weiterer Schritt in der Entwicklung zu sein.
Ich finde, damit lässt es sich gut leben :-)

Freitag, 19. November 2010

Liebe und Erleuchtung

Liebe ist das erste und einzige Grundgefühl, das im erleuchteten Innernraum auftaucht. Es ist noch elementarer als Bliss, das sowieso immer da ist, wenn irgendein Gefühl auftaucht. Bliss ist die ausgleichende Gerechtigkeit der Gefühle. Mit ihr lässt sich jedes andere Gefühl besser ertragen, besonders die schlechten. Je schlechter ein Gefühl ist, umso mehr Bliss prodziert der Körper. Das ist der Ausgleich.
Liebe ist noch elementarer. Liebe ist die Grundqualität aller Gefühle. Auch des Bliss. Ohne Liebe würde es kein Bliss geben.
Erleuchtete, die nicht in der Liebe sind, sind zwar befreit, erleben diesen Zustand aber nicht als Bliss. Ihnen fehlt die Selbstliebe. Sie haben sich nur um ihre Befreiung bemüht, dabei aber ihre emotionalen Anteile auf dem Weg vergessen. Sie leben ihren Innenraum als das große Nichts und so hören sich auch ihre Lehren an. Alles ist im Nichts. Das stimmt, aber wo sind die Gefühle, wo die Liebe, wo das Bliss?
Ich breche meine Lanze für Erleuchtete, die in Liebe und Bliss sind. ;-)
...weiter

Der Körper in der Fülle

Die neueste Erfahrung ist, dass mein Körper anfängt sich aufzulösen. In meiner Wahrnehmung.
OK.
Ich stand auf und hatte dabei mein ganz normales Körpergefühl. Und dann verschwand das und die Empfindung tauchte auf, als würde jedes Teilchen meines Körpers in diese innerlich empfundene Unendlichkeit hineingezogen werden.
Jo, und dann dachte ich, ok, wenn der jetzt also auch weg ist, was bleibt dann noch von mir?
Was geht hier gerade durch den Raum? Bisher war es immer mein Körper, in dem ich zu Hause war, der mich gut und zuverlässig durchs Leben getragen hat. Jetzt hat der sich offensichtlich auch noch aus dem Staub gemacht und ich bin trotzdem noch da. Wer oder was bin ich denn dann noch?
Gute Frage...
So was geht einem dann durch den - Kopf (?)
Ich bin nur froh, dass mir das alles keine Angst macht, und ich überhaupt nicht das Gefühl habe, das hier was komisches passiert. Alles ist gut, und wenn ich in den Spiegel schau, bin ich noch da :-)
Aber zurück zur Frage, wer ich denn nun bin, wo alles weg ist.
Da alles weg ist, bin ich offensichtlich nicht mehr da.
OK.
Vom Gefühl her ist da eine unendliche Fülle.
Auch OK.
Diese Fülle ist bei genauerer Betrachtung durchaus nicht grau, sondern bunt und äußerst vielfältig. Wobei ich sagen muss, dass diese Vielfalt eher sehr transparent und durchscheinend ist. In der Wahrnehmung. Die Fülle ist schon deutlich realer!
OK.
Und was bin ich jetzt? Wer?
Es gibt eindeutig keinen Unterschied zwischen mir und dieser Fülle.
OK.
Es ist mir möglich dieses Gesicht im Spiegel zu sehen.
OK.
Trotzdem gibt es keinen Unterschied zwischen diesem Gesicht und der unendlichen Fülle.
Also was bin ich?
Diese Fülle und in dieser Fülle gibt es nichts außer dieser Fülle. Da steckt irgendwie alles drin. Alles alles alles. Auch dieses Gesicht da im Spiegel und das, was ich wahrnehme, wenn ich hier durch den Raum gehe.
OK.
Und ich muss zugeben, dass ich immer mehr in dieser Fülle absaufe.
OK.
Da ich diese Fülle bin, kann ich nicht dadrin absaufen. Ich bin diese Fülle.
OK.
Es ist also so, als wenn man 2 verschiedene Perspektiven einnehmen könnte. Aus der einen Sicht ist da die Fülle in der man absaufen kann. Aus der anderen Sicht ist da nur die Fülle und derjenige, der dadrin absaufen könnte ist selbst auch die Fülle.
Und ich erinnere mich an eine Zeit, wo nur derjenige da war ohne die Fülle.
Aus der Sicht der Fülle unmöglich, aus der Sicht des Einzelnen schon möglich.
Alles klar?

Die Einheit wächst mit jedem Tag

Die Veränderung hat mein ganzes Leben ergriffen.
Ich habe das Gefühl, dass es weniger aufregend geworden ist. Ich hatte früher so ein wildes, emotionales, abwechslungsreiches Leben, dass ich schnell und intensiv gelebt habe.
Jetzt ist das bunte Treiben deutlich ruhiger geworden. Irgendwie verschwindet mit jedem Tag ein wenig mehr von dieser ganzen Unterscheidung.
Es ist so ein Gefühl, als wenn ich zu faul geworden wäre all diese Unterscheidungen zu treffen und zu machen. Ich habe da irgendwie nicht mehr so den Draht zu den Dingen. Irgendeine Instanz in mir ist echt zu faul geworden ;-)
Egal was ich wahrnehme, es beginnt bei mir selbst und endet wieder bei mir selbst. Das geht teilweise so schnell, dass ich gar nicht merke, dass da was anderes ist, als ich selbst. Das da ein "Objekt" ist, dass ich wahrnehmen will, das für sich einen Sinn, Zweck und Wert hat.
Ich weiß, das klingt komisch.
Ich versuche deshalb auch immer mal wieder bei "der Sache" zu bleiben. So als "Übung der Unterscheidung". Damit nicht alles nur in einem Gefühl von Einheit absäuft.
Aber ich muss zugeben, dass ich immer fauler dabei werde und diese Idee, dass da etwas Äußeres existiert, immer mehr vergesse. Puh, ist halt so...
Ich löse mich in der Einheit auf, und es ist egal, ob ich still sitze und Löcher in die Luft starre oder in meiner Küche stehe und arbeite, oder hier gerade schreibe.
Meine Back- und Kochkünste scheine ich nicht zu vergessen. Meine Apfeltarte mit getrockneten Aprikosen war wieder ein Traum - sagen die Kunden.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Leben in Bliss

Mein Innenraum ist voll Bliss gelaufen...
Wenn man nach Innen schaut in seinen freien Raum hinein und wahrnimmt, was da so passiert, dann findet man da in der Regel neben einigen Gedanken auch immer einige Gefühle und körperliche Empfindungen.
Bei mir ist vor einiger Zeit dieser freie Raum vollgelaufen mit Bliss. So hat sich das angefühlt.
Jetzt sind immer noch die einen oder anderen Gedanken da und auch einige Gefühle, aber ihre Wertigkeit hat deutlich abgenommen. Was soll ich mit einem Gefühl von Erschrecken oder Traurigkeit oder einem Schmerz anfangen, wenn er eingehüllt ist in Bliss?
Fast mein gesamtes bewusstes spirituelles Leben habe ich damit verbracht meine Gefühle im Innenraum zu betrachten, ihnen Raum zu geben um ihnen auf den Grund zu kommen und jetzt ertrinken sie einfach im Bliss.
Es scheint eine kritische Masse an emotionalen und intellektuellen Knoten im Innenraum zu geben, die darüber bestimmt, ob der Zustand der Erleuchtung aufrecht erhalten wird oder nicht. Sind zuviele Knoten da, wird man zurück geholt aus der Erleuchtung, um sich erst mal darum zu kümmern. Hat man die kritische Masse überschritten, wird man nicht mehr zurückgeholt. Der mögliche Rest stört dann nicht mehr.
Wie sollte er auch stören in einem Meer von Bliss?

Ich wollte neulich aus alter Gewohnheit ein tiefes Gefühl in mir durchspüren und schauen, woher ich das aus der Vergangenheit kenne, um zu sehen inwieweit da ein Muster drin steckt, dass es aufzulösen gilt. Ich habe mich, wie immer, erstmal entspannt und mich dann nur auf dieses Gefühl konzentriert. Aber schon nach kurzer Zeit merkte ich, dass es nicht mehr so leicht und schnell wie früher ging, weil das Gefühl irgendwie durchscheinend geworden war. Es hatte nicht mehr die selbe harte Realität wie früher. Es war präsent, aber mehr wie eine Wolke, die durch meinen Innenraum zog.
Was mir die Konzentration vollends erschwerte, war das Bliss, in dem alles in mir badete, auch dieses an sich tiefe Gefühle.
So, was fange ich jetzt mit meinen ach so wertvollen Gefühlen an, die mir ein Leben lang Richtschnur für alles waren (geh wohin dein Herz dich trägt...), wenn sie jetzt nur noch wie Wolken und Nebel durch mich durchziehen und dieses in mir voll mit Bliss ist?
Es kam mir schon der Gedanke, dass ich mich wie betrunken fühle, nur nicht vom Alkohol, sondern vom Bliss. Ein bisschen erschrak mich dieser Vergleich, weil so ein Dauerzustand das Leben auf jeden Fall einschneidend verändert.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Aufwachen in Liebe


Aufwachen ganz wörtlich gemeint.
Immer öfter wache ich morgens auf und bade in Liebe.
Die ersten Objektwahrnehmungen, die in mein Gewahrsein treten, lassen die Liebe in mir fließen. Die Blumen in meinem Zimmer, die mich anstrahlen, die Sonne, die durch mein Fenster scheint und alles erhellt, die Dinge, die auf meinem Nachttisch liegen, einfach alles.
Es ist ein wirklich schönes Aufwachen.
Ich verstehe langsam, dass Menschen, die so etwas erleben, von Dankbarkeit und Gnade sprechen.

Der Albtraum ist vorbei

Schon in den Träumen kurz vor dem Aufwachen laufe ich durch Welten, in denen alles zu meiner Zufriedenheit läuft. Nicht wie früher, wo ich Probleme geträumt habe, und Situationen, die emotional aufwühlend waren und mir Hinweise gaben, auf Dinge um die ich mich in meinem Inneren kümmern sollte. Die Menschen in meinen Träumen sind nicht mehr im Streit mit mir. Wir haben uns versöhnt, sind gerne miteinander zusammen als hätte nie ein Missverständnis oder Streit zwischen uns gestanden.

Einen Traum hatte ich mein Leben lang. Einen Labytinth-Traum, der immer mal wieder sehr intensiv auftauchte. Ich befand mich in diesem Traum in immer wieder neuen Labyrinthen. Mal waren es große Städte, dann waren es Kaufhäuser, Wohnungen, Tiefgaragen, dann waren es wieder unterirdischen Höhlen, wie in einem gruseligen Computerspiel.
Egal wie aufregend, monoton oder unfreundlich die Labyrinthe waren, immer war ich der Protagonist, der die Aufgabe hatte, herauszufinden, wo der Ausgang ist. Und das gelang mir am Anfang nie.
In der Regel  musste ich erst aufwachen und lag dann, wie nach einer großer körperlichen Anstrengung erschöpft im Bett.
Nachdem ich angefangen hatte mich mehr um meinen Innenraum zu kümmern und den Müll der ganzen Jahre, den ich mit mir herumschleppte, zu klären, tauchten im Traum die ersten Menschen auf, die mir Hinweise gaben, wo der Ausgang sein könnte. Sie machten die Träume erträglicher. Ich fand den Ausgang am Ende dann doch nie und musste erst wieder aufwachen.
Das alles ist jetzt anders. Endlich ist der Albtraum beendet. Ich habe meinen letzten Labyrinth-Traum gehabt.
Alle Menschen im Traum waren nett, freundlich und liebevoll zu mir. Ich hatte großes Vertrauen zu ihnen, und die Umgebungen waren deutlich freundlicher gestaltet. Am Ende zog ich als selbstbewusster junger Mensch alleine zum Ausgang, der in diesem Falle ein Fahrstuhl am Rande eines großen Einkaufszentrum war.
Ich konnte aus meinem Gewahrsein heraus alles in Liebe beobachten, und das erste Mal in Ruhe, mit dem Gefühl der Liebe, aus meinem Labyrinth-Traum erwachen.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Bliss-Attacke. Die Transformation des inneren Beobachters

Der innere Beobachter, der ich bin, wird attackiert durch Bliss ;-)
Früher musste ich lange lernen, dass ich der innere Beobachter bin, dessen höchste Qualität Aufmerksamkeit ist. Damit hatte ich einen festen Anker und Bezugspunkt in mir, den ich sehr genossen habe.
Wenn ich auf schlechte Erfahrungen stieß, wenn tief aus meinem Innenraum traumatische Erinnnerungen aufstiegen, konnte ich mich immer im Beobachter verankern und mir diese schlechten Gefühle und ihre Ursachen und Ziele anschauen.
Dieses Verankern im Beobachter war so sehr zur Gewohnheit geworden, dass mich irgendwann kein Gefühl mehr überwältigen konnte.
Ich fand Dinge zwar überwältigend, war mir aber immer sicher dass sie mich, den Beobachter, nicht wirklich überwältigen konnten. Diese Konstanz war sehr beruhigend für mich und brachte sehr viel Ruhe in mein Leben, dass sich daduch schrittweise änderte und an die neue Situation anpasste.
Jetzt befindet sich dieser Beobachter in einer Transformation. Und diese Transformation wurde ausgelöst durch einen neuen Seinszustand, der quasi als Konkurrent aufgetaucht ist. Bliss...
Bliss ist sowohl neuer Zustand, als auch eine Erfahrung und macht sich komplett in meinem Innenraum breit.
Wenn ich aus alter Gewohnheit versuche mich auf meinen Beobachter zu konzentrieren, taucht Bliss auf.
Wenn ich mich auf das Bliss konzentriere, taucht der Beobachter auf. Beides hält sich nicht lange im Blickfeld, die Aufmerksamkeit pendelt zwischen beiden hin und her.
Bliss-Beobachter, Beobachter-Bliss...So schnell, dass ein neuer Seinszustand entstanden ist.
Sein-Bliss-Beobachter...
Wenn ich mich auf ein Objekt meiner Wahrnehmung konzentriere, passiert dasselbe. Bliss stürzt sich auf das Objekt und ringt um meine Aufmerksamkeit. Das Objekt und das Bliss verschmelzen zu ein und dem selben.
Der ganze Vorgang der Subjekt-Objekt-Beziehung, der ganze Wahrnehmungsprozess ist "gestört" durch den Angriff des Bliss.
Ich saufe im Bliss ab...
Beides ist gleichzeitig da. Bliss und Wahrnehmungen. Es pendelt hin und her. Es transformiert alles, was in meinen Raum eintritt, alles was in meinem Raum ist, alles was mir bewusst wird...
Es wird etwas Neues, etwas Ganzes, etwas, dass immer schon zusammengehört hat, etwas das Eins ist, obwohl es als zwei erscheint.
Eine große Trennung hebt sich auf, die über lange Zeit tief empfunden wurde.

Montag, 20. September 2010

Bliss als Seinszustand

Bliss ist kein Gefühl, sondern ein Seinszustand, der entsteht, wenn man innerlich vollkommen zur Ruhe gekommen ist, in der Stille ist.
Mit zunehmender Beruhigung aller innerlichen Aktivitäten, wozu auch die Gefühle gehören, wird schrittweise die Grundlage gelegt für das, was Bliss ist.
Es entsteht in dem Moment, wo die innere Aktivität ihren Nullpunkt erreicht und man in der Stille ankommt und aufgeht.
Stille ist ein Seinszustand, Bliss auch.
Auf dem Weg nach Innen nimmt die Aktivität schrittweise immer weiter ab. Und wenn sie dieses letze Minimum der inneren Wahrnehmung überschritten hat und alle Wahrnehmung von jeglichem Inhalt aufgehört hat, entsteht als Antwort darauf das, was man Bliss nennt.
Unser Körper antwortet auf diesen inneren Zustand der Stille mit einer solch mächtigen Reaktion von Bliss, dass man sofort weiß, dass er das nie wieder mit einem normalen Gefühl verwechseln wird.
Von nun an, wird Bliss immer als innerer Maßstab für jegliches Gefühl da sein und die Erinnerung daran nie vergehen.
Bliss ist die dankbare Antwort des Körpers auf diesen Zustand der vollkommenen inneren Stille.
Stille ohne Bliss ist nicht denkbar. Es passiert immer zusammen.
Genau wie die Stille, wenn sie einmal "erfahren" wurde, nicht mehr vergeht, nicht mehr vergessen wird, vergeht Bliss nicht mehr. Die "Erfahrung" von Bliss ist so überwältigend, so prägend für den Körper, dass er sich immer wieder daran erinnert und zu diesem Zustand zurückkehren will.
Das ist gut so, weil es als innere Richtschnur, als Kompass zur Erleuchtung dient.

Freitag, 10. September 2010

Der innere Beobachter und die Erleuchtung

Unser innerer Beobachter ist unser Schlüssel zur Erleuchtung.

Zum Glück haben wir ihn, er ist nie vollkommen verloren gegangen und in Form von Aufmerksamkeit das wichtigste Werkzeug auf unserem Weg zur Erleuchtung. Meditation und andere Übungen dienen der Bewusstmachung dieser Aufmerksamkeit, die die wichtigste Qualität des Beobachters ist.

Wir können unsere Aufmerksamkeit nutzen um unseren Schatten wieder zu dem zu machen, was er mal war. Bewusstsein. Das geschieht, indem wir zur Ruhe kommen, still werden und von da aus unsere Aufmerksamkeit auf all das richten, was den Schatten ausmacht. Damit beginnt unsere spirituelle Reise.

Immer wieder höre ich von Techniken und Übungen, die zum Ziel haben den Schatten zu umgehen, so als wenn er nicht wichtig wäre und keine Beachtung verdient. Das ist falsch. Ohne die Bewusstmachung des Schattens werden wir keine vollständige Erleuchtung erlangen, sondern immer wieder aus der Erleuchtung herausfallen. Jeder kennt diese Erfahrung.

Der innere Beobachter ist unser wichtigster Begleiter, weil er seine Aufmerksamkeit nicht nur auf innere und äußere Dinge richten kann, sondern auch auf sich selbst. Wenn der Beobachter sich selbst bewusst wird, durchschreiten wir das Tor zu unserem wirklichen Selbst. Dann bemerken wir das erste Mal, dass der Beobachter immer und unter allen Umständen vorhanden ist. Der Beobachter ist sich dann seiner selbst bewusst und wir merken, dass das unser wahres Selbst ist.

Erst wenn das eigene Selbst wieder als dieser unveränderliche Zustand erkannt und zugelassen wird, und unter allen Umständen erhalten bleibt, merkt man, dass der Zustand der Erleuchtung permanent ist und nicht mehr verschwindet. Das ist ein nicht diskutierbarer Seinszustand. Er ist, oder er ist nicht. Das merkt man ganz deutlich. Es bedarf keiner Diskussion mehr. Es beginnt mit einer Erkenntnis, mit einer Erfahrung, die nicht dauerhaft ist, und endet in einem Seinszustand, der permanent ist. Der Seinszustand wird nicht erfahren, nur die Auswirkungen dieses Seinszustandes sind erfahrbar. Man ist dieser Zustand...

Am Anfang verschwindet der Zustand immer wieder, weil man aus Gewohnheit eine Identifikation mit den äußeren und inneren Dingen und Erlebnissen vornimmt. Er wird quasi von den eigenen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Gefühlen überschattet. In dem Maße wie die Übung fortschreitet, bleibt das Selbst  erhalten bis zu dem Grad, wo es unter keinen Umständen mehr verschwindet. Auch beim Schlafen und Träumen nicht.

Erleuchtung ist ein Seinszustand, keine Erfahrung. Der Beobachter hat sich selbst transzendiert und ist ganz bei sich selbst angekommen.

Erleuchtung und der Schatten

Die Erleuchtung und der Schatten passen nicht zusammen!

Jede Idee von Verdrängung oder Unterdrückung von unerwünschten Gefühlen und Erlebnissen steht der Realisierung von Erleuchtung entgegen.

Ich glaube, das macht sich kaum jemand von den Suchenden klar, dass wir uns von dem, was wir landläufig Unterbewusstsein nennen, komplett verabschieden müssen.
Der Zustand der Erleuchtung etabliert sich in dem Maße, wie der ganze persönliche Schatten aufgelöst wird. Die ganzen festgehaltenen Erlebnisse und Erinnerungen, werden dabei schrittweise wieder bewusst, erinnerbar und erlebbar. Dann müssen sie losgelassen und verabschiedet werden. Das geschieht nicht von allein und nicht nebenbei. Kein Mantra, kein Chanting und Channeling, kein Guru nimmt einem diese Aufgabe ab. Der Schatten muss wieder zu dem gemacht werden, was er mal war. Bewusstsein.

Erleuchtung oder Schatten, das ist die Entscheidung, die man für sich treffen muss. Beides geht nicht!

Dienstag, 7. September 2010

Das Spüren aus der Stille heraus

Kennen Sie die Technik des Schauens?
Wenn man in der Stille ist und von da aus seine Aufmerksamkeit auf ein Thema lenkt, das einen gerade beschäftigt, kann man die Wahrheit über dieses Themas schauen.
Man muss aus der Stille heraus spüren, ohne das die Stille verloren geht. Wenn man merkt, dass man sich im Thema verloren hat, kehrt man zurück in den Zustand der Stille und wiederholt das Spüren aus der Stille.
Auf diese Weise kann man jedes beliebige Thema durchleuchten. Die dadurch gewonnenen Einsichten und Wahrheiten sind mehr Wert, als alles Gelesene, Besprochene und Gelernte. Es ist Wissen gewonnen aus der Wahrheit.
Mit ein bisschen Übung gelingt dieses Schauen aus der Stille auch im normalen Alltag. So kann man immer in der Wahrheit bleiben.

Anatomie der Ruhe

Ich habe heute in der Meditation mal genauer geschaut, was sich hinter der Ruhe verbirgt, die ich erfahre. Also habe ich meine Aufmerksamkeit auf die Ruhe gelegt. Und nichts getan. Es so sein lassen, wie es ist.
Als Erstes ist mir klar geworden , das es einen Unterschied gibt zwischen der Ruhe, die ich erfahre und der Stille, die ich bin. Ruhe ist eine Erfahrung in mir, Stille ist ein Seinszustand, der ich bin, den ich nicht erfahre. Die Stille ist immer da, egal ob ich was tue oder nicht. Die Ruhe ist nur da, wenn ich nichts tue.
Dann ist mir klar geworden, das die Ruhe, die ich erfahre auch eine Aktivität ist, sonst könnte ich sie nicht erfahren. Also habe ich mal genauer hingeschaut und gesehen, dass die Ruhe aus einer Reihe von Wahrnehmungsfiltern besteht. Sie ist also gemacht. Sie ist eine Gewohnheit. Ich habe dann behutsam die Wahrnehmungsfilter geöffnet und gesehen, dass feinere Sinneswahrnehmungen dahinter stehen. Der gesamte Bereich der inneren Ruhe entsteht nur durch das Ausblenden von feineren Sinneswahrnehmungen mit Hilfe von Wahrnehmungsfiltern.
Wenn die normale Aktivität die oberen 10 % des Bewusstseins ausmacht und die Ruhe da drunter 90 %, dann sind das alles nur feinere Wahrnehmungen, die verdrängt werden. Das ist ein aktiver Vorgang.
Eine genauere Betrachtung der Ruhe zeigt, dass sie dynamisch ist. Da ist Bewegung drin. Und diese Dynamik sind die feineren Wahrnehmungen der Schöpfung.
Erlebte Ruhe ist also nichts anderes als zurückgehaltene Wahrnehmung, unterdrückte Aktivität.
Und wie kommt man jetzt an diese Wahrnehmungen wieder ran?
Ganz einfach. Erst muss die Stille da sein. Stille ist keine Erfahrung, sondern ein Sein. Ich bin still.
Wenn einem das gelingt, legt man von dieser Stille ausgehend seine Aufmerksamkeit auf die Ruhe, die man im Innenraum spürt. Und dann beginnt das Schauen...
Jedes Thema kann so geschaut werden.

Sonntag, 5. September 2010

Tun im Nicht-Tun

Wenn ich aktiv bin, habe ich nicht das Gefühl, dass ich etwas tue. Ich habe das Gefühl von Nicht-Tun. Es bewegt sich nichts in mir, es treibt mich nichts an, es ist da nur diese Ruhe. Stille. Nichts.
Als das begann in meinem Leben, dachte ich oft, was gibt es jetzt noch zu tun für mich? Es ist doch normal etwas zu tun. Jeder macht und tut doch ständig etwas, selbst die großen Meister.
Alles Tun war verschwunden und damit auch jegliche Motivation etwas zu tun oder zu bewirken oder zu verändern.
Es gibt nichts mehr zu tun, es ist alles getan, war die einzige Antwort, die in mir aufkam. Es war ein angenehmes Gefühl und es fühlte sich schlüssig an. Und das ging eine lange Zeit so...
Und eines Tages begann das Tun wieder, aber in einer Art, die mir klarmachte, wie das Nicht-Tun funktioniert. Ich tue etwas, aber das Gefühl des Nicht-Tuns ändert sich nicht mehr. Es gibt keinen Wechsel mehr zwischen dem Zustand der Ruhe und der Aktivität. Alles ist und bleibt für immer in der vollkommenen Stille.
Als ich das erkannt und erfahren hatte, begann ich wieder aktiv zu werden - im Zustand des Nicht-Tuns ;-)

Autofahren in der Einheit

Neulich beim Autofahren im hektischen Berufsverkehr der Großstadt, bemerkte ich, dass sich mein Fahrstil geändert hat seit ich erleuchtet war. Das erschien mir völlig schlüssig, weil sich mein ganzes Leben seit der Zeit geändert hatte, und so legte ich meine Aufmerksamkeit eine zeitlang auf das Autofahren, den Verkehr und die Person, die das Auto fuhr um festzustellen, was sich geändert hat.
Ich merkte, dass keine Person da war, eher ein Beobachter, der die Szene nicht nur wahrnahm, sondern der diese Szene auch war.
Ich erinnere mich, dass ich dachte, wie kann ich hier konzentriert Autofahren und dem Verkehr folgen, wenn ich als Person nicht da bin und gleichzeitig alles bin, was ich da wahrnehme? Wer oder was fährt denn hier den Wagen und nimmt am Verkehr teil? Wo und wie ist denn hier meine Verbindung zu Allem?
Die Antwort war: Du bist das Selbst und du bist das Alles. Das Selbst ist das Alles. Das Alles nimmt am Verkehr teil und fährt auch diesen Wagen. Dabei spürte ich keine Identifikation mit mir als individueller Person.
Weiter dachte ich darüber nach, wie ich automatisch die Verkehrsregeln einhalte. Das muss wohl eine Gewohnheit sein, die sich mit der Erleuchtung nicht auflöst, was ich sehr beruhigend fand ;-)

Donnerstag, 2. September 2010

Die Vielfalt in der Einheit...

Seit ich erleuchtet bin,  beobachte ich immer wieder, wie sich meine Wahrnehmung von mir selbst und meiner Welt geändert hat. Das vorherrschende Gefühl ist Ruhe, Stille, Unendlichkeit, Wohlbefinden. Wie ein riesiger Ozean in den hinein ich mich aufgelöst habe.
Trotzdem bin ich selbst noch da, irgendwie anwesend.
Aber nicht wie früher. Da war ich selbst der Mittelpunkt der Welt und meiner Wahrnehmung.
Ich war als wahrnehmendes Subjekt mir selbst bewusst, und dachte immer, dass ich das, was da draußen ist, wahrnehme. Ich spürte ganz deutlich einen Unterschiede zwischen dem, was ich war, und dem, was ich da draußen wahrnehmen konnte.
Das ist heute nur noch eine Perspektive von Vielen.
Wenn ich heute nichts tue und einfach nur wahrnehme ist das erstmal nichts...
Keine Gedanken, keine Bilder, keine Gefühle - nichts halt. Ruhe, Stille. Weniger als nichts. Schon die Wahrnehmung der inneren Ruhe ist eine Aktivität. Das Wohlgefühl ist schon eine Aktivität.
Der Grundzustand ist abstrakt gesagt, weniger als Nichts. Er ist nur eine Möglichkeit, ein Potential.
In diesem unendlichen Meer von Nichts ist das Gefühl von Alles. Jede Form von Wollen, von Aktivität, egal ob Innen oder Außen, jeder Unterscheidung, jeder Gedanke, jedes Wort, einfach Alles ist einfach nur eine Möglichkeit in diesem Ozean der Möglichkeiten.
Das, was ich früher als Realität empfunden habe, sehe ich heute als ein dünnes Blatt Papier mit Manifestationen auf diesem riesigen Ozean der Stille und Ruhe. Alles ist Eins. Alles ist mit Allem verbunden. Ich kann selbst entscheiden, wie sehr ich es unterscheide, zerteile, in Einzelteile zerlege. Und durch Nichts-Tun einfach wieder in den Ozean zurückkehren lassen. Nichts ist allein, nichts ist unabhängig von Anderem, nichts ist getrennt, Alles ist Eins.
Ich empfinde diese Zustände nicht mehr als voneinander getrennt, wie früher. Da war ich entweder in dem Zustand meines eigenen Ichs und mir selbst als Person bewusst, oder ich fühlte die Einheit der Dinge und mich als ein Teil des Ganzen.
Jetzt ist das anders. Es ist gleichzeitig, so als wenn das Gehirn diese Bewusstseinszustände gleichzeitig aufrechterhält. Aber es fühlt sich nicht so an. Es ist ein großes Ganzes, dass ich nach Belieben und Notwenigkeit aufteilen kann, durchschreiten kann und nutzen kann. Meine Realität ist heute das Ganze, das durchdrungen ist von dem Gefühl der Unendlichkeit.
Es ist anders, als ich es mir früher vorgestellt habe. Anders und viel besser.
Früher dachte ich an die Unendlichkeit, an Bliss, an reines Bewusstsein aus der eingeschränkten Perspektive meiner Person heraus. Das ist heute nicht mehr so.
Heute hat sich diese Person vollständig aufgelöst. Ich weiß nicht mehr wer sie ist, wer sie war, wo sie ist, und ich finde sie nur noch in Teilen wieder in diesem riesigen Ozean der Realität.
Das hat zu anderen Verhaltensweisen geführt bei mir. Ich beobachte schrittweise, wie sich mein bisheriges Leben auflöst, umbaut, verändert.
Und diese Veränderungen sind nicht dramatisch. Sie sind einfach so, wie sie sind, sie haben keine Wichtigkeit mehr für sich selbst, sie bekommen keine Bewertung. Sie sind wie eine leichte Brise im Wind. Und trotzdem habe ich das Gefühl, vollkommen sicher zu sein, vollkommen ohne Angst, dass vielleicht komische Veränderung passieren, die ich nicht will.
Alle Aktivität ist nicht mehr so werthaltig, so wichtig, so groß, wie es früher war. Diese Attribute verblassen immer mehr, weil sie früher aus meiner Person heraus erzeugt und festgelegt wurden.
Mit dem Verschwinden der Person (ich weiß, das klingt komisch, denn ich bin ja noch da und lebe noch - aber es ist so) hat sich das alles in eine Auflösung begeben.
Die Person taucht nur als Funktion auf, wenn sie benötigt wird um angesprochen zu werden. Danach löst sie sich sofort wieder auf. Sie taucht nur ganz zart auf, nur so viel wie unbedingt nötig, um an einer Unterhaltung, an einer Aktivität teilzunehmen. Es ist so zart wie ein Blatt Papier auf einem Ozean und vermittelt mir nicht das Gefühl, dass das und nur das Realität sei. Es ist nur ein ganz zarter Anflug von Realität.

beim Zahnarzt...

Die letzten Tage haben mir einige Erfahrungen beim Zahnarzt gebracht.
Ich hatte zeitlebens ein komisches Gefühl, wenn das Thema Zahnarzt auf mich zukam. Schon im Wartezimmer erfasste mich in der Regel eine innere Unruhe, die ich oft mit Konzentration, Ablenkung, Zeitunglesen usw. versuchte zu unterdrücken. Auf dem Stuhl während der Behandlung steigerte sich diese Unruhe machmal bis zu einem Gefühl der vollkommenen Hilflosigkeit und Panik, was mich dann zwang die Behandlung abzubrechen.
Meine letzten Besuche waren endlich ganz andere Erfahrungen, weil niemand mehr da war, der sich mit der Erfahrung der Unruhe, Angst und Schmerz identifizieren konnte. Ich war nach meiner Erleuchtung nicht mehr da. Ich nahm alles wahr, was meinem Körper widerfuhr, fühlte mich aber nicht komisch dabei. Es war so wie es war, und ich merkte, wie mein Körper verschiedene Reaktionen auf die Spritzen, die Behandlungen, die Schmerzen zeigte. Es beunruhigte mich aber nicht mehr. Es war da keine Instanz mehr in mir, die sich einmischen wollte, die was ändern wollte. Ich hatte keine Unruhe in mir, keine Angst. Trotzdem war ich mir sicher, dass ich rechtzeitig reagieren würde, falls etwas schief laufen sollte.
Ich vertraute voll und ganz der Behandlung als Prozess in dem mir nichts passieren konnte.
Während der Behandlung merkte ich, dass mein Körper Endorphine, Glückshormone ausschüttete. Je schmerzhafter die Behandlung war, desto mehr Bliss entstand. Quasi als Gegenreaktion auf die unangenehmen Gefühle. Ich wusste mit Gewissheit, dass die Behandlung gut und notwenig war, und der Körper sorgte für die Aufrechterhaltung des Wohlbefindens. So konnte ich der Behandlung entspannt folgen.
In den Stunden und Tagen danach reinigte der Körper sich von dem Gift der Betäubungsspritzen, und nach ein paar Tagen war die ganze Behandlung vergessen, so als wäre sie nie geschehen.
Ich freue mich, dass ich endlich von diesen elenden Gefühlen und Angstanfällen bei Zahnarztbesuchen befreit bin.

Sonntag, 29. August 2010

wie alles begann...

Eines Morgens wachte ich nicht mit dem gewohnten Gefühl der mir bekannten Begrenztheit auf. Das, was ich als mir gewohntes Gefühl von - das bin Ich - ein Leben lang in mir getragen hatte, war verschwunden und ist nicht wieder aufgetaucht. Stattdessen war da das überwältigende Gefühl von Weite, in die ich immer weiter hineingezogen wurde, bis ich mich darin auflöste.
Das passierte in der kurzen Zeit, die ich brauchte um aufzuwachen, aus dem Bett zu steigen, kurz zu taumeln und die ersten Schritte zur Zimmertür zu machen. Als ich im Flur angekommen war, hatte ich das Gefühl, dass ich weg war, mich aufgelöst hatte, nicht mehr der war, der ich bis dahin mein ganzes Leben lang gewesen bin.
Ich war verschwunden. Ich wusste nicht mehr wer, oder was ich war. Im Bad angekommen schaute ich in den Spiegel, sah mein Gesicht und merkte, dass ich nicht mehr wusste, wer oder was das ist, was da im Spiegel war. Ich war es nicht. Irgendwas, irgendwer war das. Ich nicht. Ich, ich war verschwunden, und irgendwie alles andere Gewohnte auch.
Ich ahnte, was da gerade passierte, spürte aber keinerlei Aufregung oder Angst. Es fühlte sich so vollkommen richtig und natürlich an, dass keine komischen Gedanken oder Gefühle in mir entstanden.
Es fühlte sich an wie ein Bad in einer vollkommenen, sanften Stille aus der es kein Auftauchen mehr gab, weil alles durchdrungen, vereinigt und transformiert wurde. Jegliche Bindung wurde gelöst und das ohne irgendein Drama. Mein altes Konzept von einem begrenztem Ich war verschwunden. Ups...

Das war von da an zu meinem Seinszustand geworden und hat sich seit der Zeit nicht geändert, egal was ich getan habe, egal was mir passierte und wiederfuhr.

So begann mein Abenteuer der Erleuchtung. Ich nenne diese Erfahrung und diesen Zustand Erleuchtung, weil es nicht mehr aufgehört hat. Ob der Begriff richtig ist, oder andere Begriffe das besser zum Ausdruck bringen, wird sich zeigen.
Ich habe mir vorgenommen, die weiteren Erfahrungen und Erlebnisse hier zu beschreiben.
Ich finde es wichtig den vielen Beschreibungen der Suche, eine Beschreibung des Lebens in Erleuchtung hinzuzufügen.

Samstag, 28. August 2010

Das Abenteuer der Erleuchtung hat begonnen.

Ich habe mich nach längerem Zögern entschieden meine Erfahrungen niederzuschreiben, um zu zeigen, wie das Leben im Zustand der Erleuchtung ist. Ich beschreibe hier nicht einige spirituelle Höhepunkte meiner Sucherkarriere, sondern mein alltägliches Leben im Zustand der Erleuchtung.

Warum ab jetzt und warum Erleuchtung?

Weil mein Zustand dauerhaft geworden ist. Früher hatte ich immer mal wieder und auch immer länger anhaltende Erfahrungen von Erleuchtung, bin aber immer wieder rausgefallen, was mir irgendwie normal vorkam, da für mich Erleuchtung keine Erfahrung, sondern ein dauerhafter Seinszustand war. Erleuchtung ist, oder eben nicht. Wenn man in der Übergangszeit hin- und herwechselt ist das normal gewesen für mich. Ich war mir immer sicher, dass irgendwann eine Stabilität eintritt und der Seinszustand der Erleuchtung zu einer lebendigen Realität wird.

Nachdem das geschehen war, gab es keinen Grund mehr für mich darüber nachzudenken oder zu sprechen wie man Erleuchtung erlangt, was man dafür oder dagegen tun kann, was das überhaupt alles soll. Ich hatte es ja erreicht und gut war es.

Jetzt habe ich das Gefühl, dass es gut und richtig ist darüber zu schreiben, wie das Leben im Zustand der Erleuchtung aussieht.