Donnerstag, 14. Oktober 2010

Aufwachen in Liebe


Aufwachen ganz wörtlich gemeint.
Immer öfter wache ich morgens auf und bade in Liebe.
Die ersten Objektwahrnehmungen, die in mein Gewahrsein treten, lassen die Liebe in mir fließen. Die Blumen in meinem Zimmer, die mich anstrahlen, die Sonne, die durch mein Fenster scheint und alles erhellt, die Dinge, die auf meinem Nachttisch liegen, einfach alles.
Es ist ein wirklich schönes Aufwachen.
Ich verstehe langsam, dass Menschen, die so etwas erleben, von Dankbarkeit und Gnade sprechen.

Der Albtraum ist vorbei

Schon in den Träumen kurz vor dem Aufwachen laufe ich durch Welten, in denen alles zu meiner Zufriedenheit läuft. Nicht wie früher, wo ich Probleme geträumt habe, und Situationen, die emotional aufwühlend waren und mir Hinweise gaben, auf Dinge um die ich mich in meinem Inneren kümmern sollte. Die Menschen in meinen Träumen sind nicht mehr im Streit mit mir. Wir haben uns versöhnt, sind gerne miteinander zusammen als hätte nie ein Missverständnis oder Streit zwischen uns gestanden.

Einen Traum hatte ich mein Leben lang. Einen Labytinth-Traum, der immer mal wieder sehr intensiv auftauchte. Ich befand mich in diesem Traum in immer wieder neuen Labyrinthen. Mal waren es große Städte, dann waren es Kaufhäuser, Wohnungen, Tiefgaragen, dann waren es wieder unterirdischen Höhlen, wie in einem gruseligen Computerspiel.
Egal wie aufregend, monoton oder unfreundlich die Labyrinthe waren, immer war ich der Protagonist, der die Aufgabe hatte, herauszufinden, wo der Ausgang ist. Und das gelang mir am Anfang nie.
In der Regel  musste ich erst aufwachen und lag dann, wie nach einer großer körperlichen Anstrengung erschöpft im Bett.
Nachdem ich angefangen hatte mich mehr um meinen Innenraum zu kümmern und den Müll der ganzen Jahre, den ich mit mir herumschleppte, zu klären, tauchten im Traum die ersten Menschen auf, die mir Hinweise gaben, wo der Ausgang sein könnte. Sie machten die Träume erträglicher. Ich fand den Ausgang am Ende dann doch nie und musste erst wieder aufwachen.
Das alles ist jetzt anders. Endlich ist der Albtraum beendet. Ich habe meinen letzten Labyrinth-Traum gehabt.
Alle Menschen im Traum waren nett, freundlich und liebevoll zu mir. Ich hatte großes Vertrauen zu ihnen, und die Umgebungen waren deutlich freundlicher gestaltet. Am Ende zog ich als selbstbewusster junger Mensch alleine zum Ausgang, der in diesem Falle ein Fahrstuhl am Rande eines großen Einkaufszentrum war.
Ich konnte aus meinem Gewahrsein heraus alles in Liebe beobachten, und das erste Mal in Ruhe, mit dem Gefühl der Liebe, aus meinem Labyrinth-Traum erwachen.