Freitag, 19. November 2010

Liebe und Erleuchtung

Liebe ist das erste und einzige Grundgefühl, das im erleuchteten Innernraum auftaucht. Es ist noch elementarer als Bliss, das sowieso immer da ist, wenn irgendein Gefühl auftaucht. Bliss ist die ausgleichende Gerechtigkeit der Gefühle. Mit ihr lässt sich jedes andere Gefühl besser ertragen, besonders die schlechten. Je schlechter ein Gefühl ist, umso mehr Bliss prodziert der Körper. Das ist der Ausgleich.
Liebe ist noch elementarer. Liebe ist die Grundqualität aller Gefühle. Auch des Bliss. Ohne Liebe würde es kein Bliss geben.
Erleuchtete, die nicht in der Liebe sind, sind zwar befreit, erleben diesen Zustand aber nicht als Bliss. Ihnen fehlt die Selbstliebe. Sie haben sich nur um ihre Befreiung bemüht, dabei aber ihre emotionalen Anteile auf dem Weg vergessen. Sie leben ihren Innenraum als das große Nichts und so hören sich auch ihre Lehren an. Alles ist im Nichts. Das stimmt, aber wo sind die Gefühle, wo die Liebe, wo das Bliss?
Ich breche meine Lanze für Erleuchtete, die in Liebe und Bliss sind. ;-)
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Der Körper in der Fülle

Die neueste Erfahrung ist, dass mein Körper anfängt sich aufzulösen. In meiner Wahrnehmung.
OK.
Ich stand auf und hatte dabei mein ganz normales Körpergefühl. Und dann verschwand das und die Empfindung tauchte auf, als würde jedes Teilchen meines Körpers in diese innerlich empfundene Unendlichkeit hineingezogen werden.
Jo, und dann dachte ich, ok, wenn der jetzt also auch weg ist, was bleibt dann noch von mir?
Was geht hier gerade durch den Raum? Bisher war es immer mein Körper, in dem ich zu Hause war, der mich gut und zuverlässig durchs Leben getragen hat. Jetzt hat der sich offensichtlich auch noch aus dem Staub gemacht und ich bin trotzdem noch da. Wer oder was bin ich denn dann noch?
Gute Frage...
So was geht einem dann durch den - Kopf (?)
Ich bin nur froh, dass mir das alles keine Angst macht, und ich überhaupt nicht das Gefühl habe, das hier was komisches passiert. Alles ist gut, und wenn ich in den Spiegel schau, bin ich noch da :-)
Aber zurück zur Frage, wer ich denn nun bin, wo alles weg ist.
Da alles weg ist, bin ich offensichtlich nicht mehr da.
OK.
Vom Gefühl her ist da eine unendliche Fülle.
Auch OK.
Diese Fülle ist bei genauerer Betrachtung durchaus nicht grau, sondern bunt und äußerst vielfältig. Wobei ich sagen muss, dass diese Vielfalt eher sehr transparent und durchscheinend ist. In der Wahrnehmung. Die Fülle ist schon deutlich realer!
OK.
Und was bin ich jetzt? Wer?
Es gibt eindeutig keinen Unterschied zwischen mir und dieser Fülle.
OK.
Es ist mir möglich dieses Gesicht im Spiegel zu sehen.
OK.
Trotzdem gibt es keinen Unterschied zwischen diesem Gesicht und der unendlichen Fülle.
Also was bin ich?
Diese Fülle und in dieser Fülle gibt es nichts außer dieser Fülle. Da steckt irgendwie alles drin. Alles alles alles. Auch dieses Gesicht da im Spiegel und das, was ich wahrnehme, wenn ich hier durch den Raum gehe.
OK.
Und ich muss zugeben, dass ich immer mehr in dieser Fülle absaufe.
OK.
Da ich diese Fülle bin, kann ich nicht dadrin absaufen. Ich bin diese Fülle.
OK.
Es ist also so, als wenn man 2 verschiedene Perspektiven einnehmen könnte. Aus der einen Sicht ist da die Fülle in der man absaufen kann. Aus der anderen Sicht ist da nur die Fülle und derjenige, der dadrin absaufen könnte ist selbst auch die Fülle.
Und ich erinnere mich an eine Zeit, wo nur derjenige da war ohne die Fülle.
Aus der Sicht der Fülle unmöglich, aus der Sicht des Einzelnen schon möglich.
Alles klar?

Die Einheit wächst mit jedem Tag

Die Veränderung hat mein ganzes Leben ergriffen.
Ich habe das Gefühl, dass es weniger aufregend geworden ist. Ich hatte früher so ein wildes, emotionales, abwechslungsreiches Leben, dass ich schnell und intensiv gelebt habe.
Jetzt ist das bunte Treiben deutlich ruhiger geworden. Irgendwie verschwindet mit jedem Tag ein wenig mehr von dieser ganzen Unterscheidung.
Es ist so ein Gefühl, als wenn ich zu faul geworden wäre all diese Unterscheidungen zu treffen und zu machen. Ich habe da irgendwie nicht mehr so den Draht zu den Dingen. Irgendeine Instanz in mir ist echt zu faul geworden ;-)
Egal was ich wahrnehme, es beginnt bei mir selbst und endet wieder bei mir selbst. Das geht teilweise so schnell, dass ich gar nicht merke, dass da was anderes ist, als ich selbst. Das da ein "Objekt" ist, dass ich wahrnehmen will, das für sich einen Sinn, Zweck und Wert hat.
Ich weiß, das klingt komisch.
Ich versuche deshalb auch immer mal wieder bei "der Sache" zu bleiben. So als "Übung der Unterscheidung". Damit nicht alles nur in einem Gefühl von Einheit absäuft.
Aber ich muss zugeben, dass ich immer fauler dabei werde und diese Idee, dass da etwas Äußeres existiert, immer mehr vergesse. Puh, ist halt so...
Ich löse mich in der Einheit auf, und es ist egal, ob ich still sitze und Löcher in die Luft starre oder in meiner Küche stehe und arbeite, oder hier gerade schreibe.
Meine Back- und Kochkünste scheine ich nicht zu vergessen. Meine Apfeltarte mit getrockneten Aprikosen war wieder ein Traum - sagen die Kunden.