Sonntag, 27. Februar 2011

Der Verstand in der Einheit

Ich wundere mich immer noch kurz, wenn ich merke, dass ich all das, was ich als Realität sehe, nicht als so real empfinde, wie früher.

Jeder kennt diese Momente der Tagträume, wo man mit Menschen zusammensitzt, und den Worten lauscht, ohne sich mit den Inhalten richtig verbunden zu fühlen. Man träumt so vor sich hin und irgendwann steigt man wieder in die Unterhaltung ein. So ähnlich fühlt sich das an.

Alles, was ich erlebe fühlt sich so an. Ich bin mitten drin und doch nicht dabei. Wenn ich das merke, frage ich mich manchmal, was das eigentlich ist, was ich da erlebe und tue? Ist das Leben nur ein Traum? Ist es nur ein Film, den ich sehe, den ich mir selbst erschaffe und ihn dabei gleichzeitig anschaue? Ist das eine Art kosmische Beschäftigungstherapie? Beschäftige ich mich den ganzen Tag nur mit mir selbst? Denn so fühlt es sich an, wenn ich genauer hinschaue. Ich beschäftige mich mit mir selbst und nehme mich selbst wahr.
Und wo sind die Anderen? Die Welt? Die Realität? Wo ist das alles, wenn ich das alles bin? Wo sind die Unterschiede, wenn die Einheit alles umschließt, alles ist? Was bleibt dann noch?
Ich spüre in die Dinge hinein, in die anderen Menschen usw. und merke dann, dass da nichts ist außer dem, was ich auch bin.

Ich bin DAS und Du bist DAS und all dies ist DAS...

Das Sein sieht sich selbst im Anderen und in Allem, und immer mehr taucht das Gefühl in mir auf, dass das nicht nur so ist, wenn ich es wahrnehme, sondern ständig, auch wenn ich nicht daran denke und meine Aufmerksamkeit darauf lege. Ich bin ständig DAS und nichts ist außerhalb dieser Einheit, und nichts und niemand war jemals außerhalb oder wird es sein können.

Es wird wohl so sein, dass mich diese Erfahrung immer weiter verändert. Aber wer ist das Ich, dass da verändert wird? Da ist ja nichts mehr, und trotzdem denke ich in diesen Bildern von Ich und Du und der Welt. Ist das nur eine Gewohnheit?

Der Verstand hat Spaß bei dem Versuch das Unbegreifliche zu verstehen. Er versucht es immer wieder, scheitert dabei aber und wiederholt dieses Spiel und freut sich über jeden neuen Versuch das Unfassbare mit immer neuen Bildern und Worten zu umfassen.

Und ich verliere dabei immer mehr die Idee, dass da draußen etwas anderes sein könnte, als DAS. Erst wenn ich mich daran erinnere, fallen mir die Unterscheidungen wieder auf, die ich ganz selbstverständlich lebe und bin.

Ich bin das EINE, und ich bin die Vielfalt in dem EINEN. Und die Vielfalt ist einfach nur das EINE. Immer mehr verschwindet die Idee in mir, dass die Vielfalt etwas anderes sein könnte, als das EINE. Eine Verschmelzung hat stattgefunden, die Vielfalt hat begonnen sich in der Einheit aufzulösen. Die Dinge, die Menschen, alles, verliert immer mehr die Qualität der Individualität, des Besonderen, des Einzigartigen.
Es ist, als wenn die Unendlichkeit durch alles Manifestierte hindurchschimmert und es dadurch die Qualität des Unendlichen annimmt. Und immer mehr wird mir klar, dass das Manifestierte nur eine Ausdrucksform des Unmanifestierten ist und nie was anderes war und sein wird. Es ist das äußerste Ende der einen Seite des Unmanifestierten und immer mehr sehe ich, dass es da gar keine zwei Seiten gibt, sondern alles nur Sein ist, das Unmanifestierte genau so, wie das Manifestierte. Auch diese Unterscheidung verschwindet.

Es ist ein großes Wunder des Lebens.

Eine Sache der Einheit

Das Gefühl der Einheit mit allen Menschen, die mich umgeben, denen ich tagüber begegne und an die ich denke, hat sich im Laufe von Jahren schrittweise immmer mehr in mir entwickelt.
Neulich erweiterte sich diese Erfahrung plötzlich.
Auch ohne das ich Aufmerksamkeit auf einen Menschen legte, stellte sich dieses Gefühl ein, dass ich mit allen Menschen verbunden bin.
Ich spürte die Intentionen aller Menschen gleichzeitig.
Dieses riesige Gefühl kam wie in einer Wellenbewegung über mich, es durchdrang meine gesamte Wahrnehmung und ist seit der Zeit Teil meines Seins.
Im Kopf nahm ich gleichzeitig eine sanfte Energie wahr, die mein gesamtes Gehirn wie ein Rieseln durchströmte, und ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass meine ganzes Gehirn gleichzeitig aktiv ist. Alle Nervenzellen wurden ein wenig aktiv, um diese Erfahrung zu ermöglichen.
Es fühlte sich wie ein neuer Bewusstseinszustand an.
Solche transformierenden Erfahrungen scheinen mir die wahren Ursachen für Mitgefühl, Mitmenschlichkeit und Altruismus zu sein. Man kann dann einfach nicht anders ;-)

Samstag, 26. Februar 2011

Die Unendlichkeit findet sich selbst

Nachdem ich bisher die Unendlichkeit als eine Sache mit zwei Seiten wahrgenommen hatte, einer unendlich stillen und einer unendlich aktiven, schloss sich in meiner Wahrnehmung dieser Gegensatz zu einem Kreis, zu einer Kugel. Die Unendlichkeit der Stille fing an die Unendlichkeit der Bewegung zu berühren und mit ihr zu verschmelzen. So entstand in mir das Gefühl, die Wahrnehmung, dass es diesen Gegensatz von Ruhe und Aktivität gar nicht gibt.
Alles ist einfach nur Unendlichkeit. . .
Ok. . .

Montag, 14. Februar 2011

StillSitzen

Wenn ich still sitze, verschwinden zuerst die Gedanken, dann beruhigen sich die Gefühle, dann all die kleinen und großen Sensationen im Körper. Übrig bleibt ein freier Raum, unendlich weit, vollkommen still, durchdrungen von allem was ist, und Ich bin das.
Wenn ich aktiv bin, taucht alles wieder auf, die Empfindungen des Körpers, die Gefühle, die Gedanken, aber der Raum, der ich bin, verschwindet nicht.

Sonntag, 6. Februar 2011

Erleuchtung und das Über-Ich

Neulich wachte ich auf, und merkte wie mein Über-Ich sich auflöste. Ich sah, wie in einem Film, all die Menschen, die wichtig in meinem Leben waren und die mit ihnen verbundenen Werte, die ich von ihnen übernommen hatte. Ich sah, wie mein Über-Ich mein Leben lang wie ein Filter gewirkt hatte in mir. Alle Entscheidungen, die ich zu treffen hatte, mussten erst diesen moralischen Wertefilter durchlaufen. Je älter ich war, desto umfangreicher war der Filter. Ich sah wie lange es dauerte, bis ich mich entscheiden konnte, weil alles in mir wie in Zeitlupe ablief.
Dann sah ich, wie all die Menschen, die für mich wichtig waren und mich mit ihren Wertvorstellungen geprägt hatten, sich schrittweise auflösten und der Filter immer weiter verschwand. Übrig blieb die Leere, die Unendlichkeit, die große Ruhe.
Das kenne ich ja schon.
Es lebt sich gut so ohne Über-Ich. Leichter, weiter, weniger schwer und belastet.
An der Idee des Ichs hängt wirklich erstaunlich viel Ballast. Ich bin gespannt, was noch alles so kommt.