Dienstag, 17. April 2012

Die 3 Stufen der Erleuchtung

Es gibt im Grunde genommen drei große Phasen, die man durchmacht, auf dem Weg zur Erleuchtung.
Die erste Phase dient dem Entdecken der inneren Stille. Die zweite dem Aufrechterhalten der inneren Stille und die dritte Phase der Integration der inneren Stille in der Aktivität.
Jede Phase hat ihre eigenen Aufgaben, die man bewältigen muss, und jede Phase ist mit einem Paradigmenwechsel verbunden. Wenn man dazu nicht bereit ist, bleibt man in den einzelnen Phasen stecken.
Die Phase, wo man die innere Stille noch nicht entdeckt hat, ist die Zeit unseres "normalen" Lebens. Wir sind innerhalb unserer materialistischen Kultur völlig auf die Außenwelt konzentriert und nehmen unser Inneres nur halbbewusst war. Das Innere mit seiner unendlichen Fülle wird nicht als gleichwertig mit der Außenwelt wahrgenommen. Außen ist die Realität, Innen ist nur eine Ansammlung von Gedanken und immer wiederkehrenden Stimmungen, die alle als subjektiv empfunden werden und deshalb keine objektive Realität sind. In der Außenwelt spielt sich das ab, was wir die Realität nennen, in der Innenwelt spielt sich unsere private Reaktion darauf ab.
Wenn wir im Laufe unserer Entwicklung immer mehr uns selbst bemerken und wahrnehmen, entdecken wir langsam diesen Bereich der inneren Stille in uns, der uns durch seine Offensichtlichkeit so gefangen nimmt, dass sie als eine objektive Tatsache erlebt wird, viel mehr als all unsere Gedanken und Stimmungen. Die Erfahrung dieser inneren Stille erzeugt einen so starken Eindruck in uns, dass wir immer wieder dahin zurückkehren, ob wir wollen oder nicht. Diese erste Phase wird immer wieder als  Erwachen erlebt und von vielen Menschen so beschrieben. Da wir diese Erfahrung nicht mehr abschütteln oder vergessen können, betreten wir die zweite Phase der Erleuchtung. Unser Weltbild ändert sich, weil wir quasi eine Objektivität in uns entdeckt haben, die scheinbar keinen Bezug zur Außenwelt hat. Wir erleben uns in einer Art Zweiheit. Ein Teil der Realiät steckt in uns, der andere im Außen. Die Dualität ist geboren.
Die nächste Phase unserer Entwicklung findet hauptsächlich im Inneren statt, weil wir anfangen diese innere Stille in uns als das zu erkennen, was wir eigentlich wirklich sind. Bisher dachten wir immer, wir sind unsere Gedanken und Stimmungen, jetzt merken wir, dass wir in Wirklichkeit dieser riesige Raum innerer Stille sind, und all unsere Gedanken, Stimmungen und Wahrnehmungen sich nur innerhalb dieses Raumes abspielen.
Wir fangen an, uns an die Erfahrung dieser inneren Stille zu gewöhnen. Sie wird uns mehr und mehr zu unserer eigentlichen Natur. Wenn wir ganz bei uns sind, verweilen wir in dieser inneren Stille, wenn wir aktiv sind, befinden wir uns im "normalen" Leben, in der gewohnten Realätät, die wir mit allen anderen teilen. Je mehr wir uns während dieser zweiten Phase der Erleuchtung an diese innere Stille gewöhnen, indem wir immer wieder dorthin zurückkehren, umso mehr entsteht in uns das Gefühl, dass eine neue, echte Realtät entsteht, die unzweifelhaft genau so real ist, wie die Realität, die wir im Außen erfahren. Ja, es geht dann sogar soweit, dass wir merken, dass diese innere Stille zu einem echten Seinszustand wird.
Wenn das erreicht ist, sind wir am Ziel der zweiten Stufe angekommen, weil dieser Seinszustand der inneren Stille von uns stärker wahrgenommen und empfunden wird, als die Realität im Außen. Wir sind dann der festen Überzeugung, dass diese innere Stille, dieses SEIN, mehr und sicherer Realität ist, als das, was wir im Außen erfahren. Das Außen fängt an uns als "Traum" zu erscheinen, und dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir in die dritte Phase der Erleuchtung eintreten und unser Weltbild wieder eine Änderung erfährt.
Wir fangen an aus unserem inneren SEIN heraus, aus dieser direkt erfahrbaren Realität heraus, wieder in die Außenwelt hinauszutreten, aber ohne das innere SEIN zu verlassen. Es bleibt als innere Erfahrung, als Seinszustand, immer in uns erhalten. Am Anfang wechseln wir die Perspektive noch, wir pendeln immer hin und her zwischen beiden Erfahrungen, bis dann das SEIN zur dominierenden Erfahrung auch in der Außenwelt wird und während aller Bewusstseins- und Wahrnehmungszustände aufrechterhalten bleibt. Das Gefühl der Unendlichkeit, der Unvergänglichkeit, der Beständigkeit schimmert durch alles hindurch, was den Körper dazu veranlasst viele Glückshormone auszuschütten ;-)
Dann ist das Ziel der dritten Stufe erreicht, und wir können von uns selbst sagen, dass wir erleuchtet sind.