Mittwoch, 27. Oktober 2010

Leben in Bliss

Mein Innenraum ist voll Bliss gelaufen...
Wenn man nach Innen schaut in seinen freien Raum hinein und wahrnimmt, was da so passiert, dann findet man da in der Regel neben einigen Gedanken auch immer einige Gefühle und körperliche Empfindungen.
Bei mir ist vor einiger Zeit dieser freie Raum vollgelaufen mit Bliss. So hat sich das angefühlt.
Jetzt sind immer noch die einen oder anderen Gedanken da und auch einige Gefühle, aber ihre Wertigkeit hat deutlich abgenommen. Was soll ich mit einem Gefühl von Erschrecken oder Traurigkeit oder einem Schmerz anfangen, wenn er eingehüllt ist in Bliss?
Fast mein gesamtes bewusstes spirituelles Leben habe ich damit verbracht meine Gefühle im Innenraum zu betrachten, ihnen Raum zu geben um ihnen auf den Grund zu kommen und jetzt ertrinken sie einfach im Bliss.
Es scheint eine kritische Masse an emotionalen und intellektuellen Knoten im Innenraum zu geben, die darüber bestimmt, ob der Zustand der Erleuchtung aufrecht erhalten wird oder nicht. Sind zuviele Knoten da, wird man zurück geholt aus der Erleuchtung, um sich erst mal darum zu kümmern. Hat man die kritische Masse überschritten, wird man nicht mehr zurückgeholt. Der mögliche Rest stört dann nicht mehr.
Wie sollte er auch stören in einem Meer von Bliss?

Ich wollte neulich aus alter Gewohnheit ein tiefes Gefühl in mir durchspüren und schauen, woher ich das aus der Vergangenheit kenne, um zu sehen inwieweit da ein Muster drin steckt, dass es aufzulösen gilt. Ich habe mich, wie immer, erstmal entspannt und mich dann nur auf dieses Gefühl konzentriert. Aber schon nach kurzer Zeit merkte ich, dass es nicht mehr so leicht und schnell wie früher ging, weil das Gefühl irgendwie durchscheinend geworden war. Es hatte nicht mehr die selbe harte Realität wie früher. Es war präsent, aber mehr wie eine Wolke, die durch meinen Innenraum zog.
Was mir die Konzentration vollends erschwerte, war das Bliss, in dem alles in mir badete, auch dieses an sich tiefe Gefühle.
So, was fange ich jetzt mit meinen ach so wertvollen Gefühlen an, die mir ein Leben lang Richtschnur für alles waren (geh wohin dein Herz dich trägt...), wenn sie jetzt nur noch wie Wolken und Nebel durch mich durchziehen und dieses in mir voll mit Bliss ist?
Es kam mir schon der Gedanke, dass ich mich wie betrunken fühle, nur nicht vom Alkohol, sondern vom Bliss. Ein bisschen erschrak mich dieser Vergleich, weil so ein Dauerzustand das Leben auf jeden Fall einschneidend verändert.